Forschungsstipendium: Drei Monate Feldforschung und Austausch in Japan
Wir sind stolz darauf, Ihnen mitteilen zu können, dass unsere Forscherin Dr. Yulia Belinskaya (Forschungsgruppe Medienwirtschaft) für das hochkompetitive Kurzzeit-Forschungsstipendium (3 Monate) der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) ausgewählt wurde. Das Stipendium wurde durch eine Einladung von Prof. Shinji Oyama an die Graduate School of International Relations der Ritsumeikan University in Kyoto ermöglicht. Während ihres Aufenthalts besuchte Yulia auch die Joshibi University of Art and Design in Tokio und stärkte so unsere internationalen Forschungsverbindungen in den Bereichen Kunst, Medien und Kulturwissenschaften.
Research Project: Graffiti and Urban Art in an Intercultural Comparison
Ihr Forschungsprojekt mit dem Titel „From Rebellion to Recognition: Cross-Cultural Perspectives on the Legitimisation of Graffiti and Urban Art” (Von der Rebellion zur Anerkennung: Interkulturelle Perspektiven zur Legitimierung von Graffiti und urbaner Kunst) untersuchte, wie sich urbane Kunstszenen unter dem Einfluss sowohl lokaler kultureller Dynamiken als auch westlicher Kunsttrends entwickeln. Ziel dieses Projekts war es, eine Brücke zwischen östlichen und westlichen Perspektiven auf urbane Kunst zu schlagen und zu einem tieferen Verständnis dafür beizutragen, wie sich urbane Ausdrucksformen und kulturelle Narrative in unterschiedlichen Kontexten entwickeln.
Fieldwork Across Japan
Die Forschung umfasste intensive Feldarbeit in ganz Japan, darunter Kyoto, Tokio (und Hachioji), Osaka, Kobe, Hiroshima, Fukuoka, Sapporo (und Akabira), Shirahama und Naoshima. Yulia führte über 25 formelle Interviews und zahlreiche informelle Gespräche mit Künstlern, Kuratoren, Organisatoren und Mitgliedern der Gemeinschaft. Die Feldforschung umfasste Besuche von Wandmalerei-Festivals (Konohana, Yodokabe, Shirahama), Kunstfestivals (FaN Week Fukuoka, Yokogawa Festival) und Ausstellungen in Galerien, Museen und Hotels sowie Street-Art-Touren.
Methodischer Ansatz
Methodisch kombinierte Yulia Belinskaya ethnografische Ansätze – Interviews, teilnehmende Beobachtung und visuelle Datenerhebung –, um sowohl sanktionierte als auch nicht sanktionierte Kunstformen zu untersuchen. Diese Perspektive ermöglichte es ihr zu analysieren, wie institutionelle Rahmenbedingungen, kommerzielle Kräfte und die öffentliche Wahrnehmung die Produktion und Anerkennung von urbaner Kunst in Japan beeinflussen.
Austausch und Vernetzung
Während ihres Stipendiums wirkte sie auch an Forschungsseminaren für Master- und Doktoranden mit und gab Einblicke in interdisziplinäre Methoden, die sich für die Untersuchung unorthodoxer kultureller Phänomene eignen. Als Vertreterin der USTP nahm Yulia an verschiedenen Networking-Aktivitäten teil, um zukünftige Kooperationen und Austauschmöglichkeiten zwischen Österreich und Japan zu fördern.
Dieses Stipendium ist ein wichtiger Schritt zur Ausweitung unserer internationalen Forschungspräsenz und zur Stärkung der Rolle der USTP bei der Förderung der globalen akademischen Zusammenarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften.